Nordschleswigscher Ruder-Verband

NRV Aktuell

18.06.2015
NRV rudert auf der Elbe

Vier Vereine des Nordschleswigschen Ruder-Verbandes (NRV) besuchen die Rudergesellschaft Lauenburg (RGL) an der Elbe. Das Elbehochwasser 2013 hat die Freundschaft zwischen den Vereinen wieder aufleben lassen.

 

Der NRV war am Freitag mit 19 Ruderern aus vier nordschleswigschen Vereinen nach Lauenburg gereist um im Gegenbesuch ein Wochenende in Lauenburg auf der Elbe zu verbringen. Die Ruderer vom NRV kamen aus Apenrade, Sonderburg, Norderharde und Hadersleben - viele waren noch nie auf der Elbe unterwegs gewesen. Die Fahrtenleitung hatte Angelika Feigel (DRH). Auch NRV Vorsitzender Günther Andersen war mit dabei. Es standen zwei Etappen auf dem Programm. Die Nordschleswiger wurden an beiden Tagen von Lauenburger Ruderern begleitet und auch die Boote waren dort geliehen. Ein paar Wochen vorher waren die Lauenburger in Hadersleben gewesen und eine weitere Gruppe kommt im Juli zu Besuch in die Ruderhütte nach Heisagger.

 

Am Sonnabend wuden 44 Kilometer von Hitzacker nach Lauenburg gerudert. Insgesamt 24 Ruderer in 5 Booten legten vormittags am Elbestrand in Hitzacker ab. Da die Elbe im Augenblick sehr starkes Niedrigwasser hat, musste dies vorsichtig geschehen, da unter Wasser viele Steine im Sand lauerten. Nach einer guten halben Stunde waren alle Boote auf dem Wasser und die Fahrt konnte beginnen. Alle Steuerleute waren vorher von Helmut Knobel (Ruderwart der RGL) darüber informiert worden wo Gefahren lauern. Die Elbe hat bei normalem Wasserstand oberhalb Geesthacht nur etwa 1,6-2 Meter Wassertiefe. Im Augenblick ist der Wasserstand gut 1 Meter unter normal; es gibt daher viele Sandbanken, Steinriffe und Buhnen, auf die man auflaufen kann, wenn man sich versteuert. Durch den niedrigen Wasserstand gab es keinen Schiffsverkehr auf der Elbe.

 

Unterwegs gab es viel zu sehen, nicht nur landschaftlich mit Geest und Görde. Es wurden unter anderem drei Seeadler, ein Fischadler, mehrere Rote Milane, Störche und sogar ein Schwarzstorch gesichtet. Die Elbe im Grenzbereich zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ist eine naturschöne Gegend.

 

Die Elbe strömt mit gemächlichen 1 km/h. Am Anfang der Etappe bei ganz leichtem Gegenwind war eine erholsame Fahrt in Aussicht. Bis zur Mittagspause in Stiepelse war dies auch der Fall. Doch kaum waren alle Ruderer an Land in der Gastwirtschaft eingekehrt, brach ein Gewitter mit Sturzregen über die Ruderer aus. Zum Glück gab es etwas Leckeres zu Essen, das die 2 Stunden Unwetter schneller vergehen ließ. Durch das Unwetter war schon überlegt worden, ob man die Fahrt abbrechen müsse. Doch das Unwetter ging vorüber, nur ein kräftiger Wind aus West blieb übrig. Der machte den Ruderern auf der letzten Streckenhälfte das Leben schwer. Es frischte immer mehr auf und Wind und Wellen kamen von vorne und glichen die leichte Strömung oft mehr als aus, sodass alle kräftig ziehen mussten, um nach Lauenburg zu kommen. Die letzten 10 Kilometer waren harte Arbeit und so manch einer musste hart an die eigene Leistungsgrenze gehen. Auf dem letzten Kilometer kamen dann bis zu 1m hohe kurze spitze Wellen hinzu. Alle Boote nahmen Wasser über,- aber kamen sicher an den Steg der RGL, dabei war es beruhigend zu wissen, dass das Wasser nur gut einen Meter tief war.

 

Am Sonntag teilte sich die Gruppe auf. Nach der anstrengenden Etappe vom Vortag wollten einige lieber die Stadt Lauenburg erkunden und ihren Muskelkater pflegen. Die anderen ruderten stromabwärts Richtung Geesthacht. In vier Booten mit insgesamt 19 Ruderern ging es gegen den Wind und mit der Strömung los. Es waren einige Buhnen zu umschiffen, aber das Wetter war mit uns und es wurde eine erholsame Tour. Gewendet wurde im Oberlauf der Sperrwerkes bei Geesthacht. Auf diesem Stück der Elbe war noch ein wenig Schiffsverkehr. Man konnte jedoch sehen, dass die Binnen-Schiffe nicht mit voller Ladung fuhren. Zum Abschluss begegnete uns dann noch ein Museum-Dampfschiff, das mit dem Geruch nach Kohle und Dampf an die alte Elbeschiffahrt erinnerte.

 

Mit der Rudergesellschaft Lauenburg besteht eine alte Freundschaft. Über jahrzehnte haben die Vereine sich gegenseitig besucht und miteinander gerudert. 2013 hat der BDN für die Flutopfer des Elbehochwassers gesammelt. Einige der gesammelten Gelder kamen der RG Lauenburg zu gute. Das Vereinshaus ist wieder in Schuss, aber hier und da sieht man noch, wie hoch das Wasser gestanden hat.

 

(Bericht/Bilder: 1-7-2015, Kenneth Drexel)

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