An dem Tag, wo Werner Güttel sich glücklich machte
Es war Dienstag, der 11. April! Bei dem einwöchigen Trainingslager über Ostern 2017 für die Ruderer vom Nordschleswigschen Ruder-Verband wurde das Training am Nachmittag unterbrochen, um einen Besuch bei der Bootswerft BBG zu machen. Und hier schlug die Stunde von Werner Güttel von Germania Sonderburg. Er bestellte sich einen neuen Einer mit den letzten Neuheiten im Bootsbau, wo speziell der Ausleger hinter dem Ruderer festgemacht ist. Und da er gerne beim Rudern auf dem Alsensund gesehen werden möchte, wurde die Farbe ”Pink” gewählt. Das Boot werden wir für Reklamezwecke brauchen, war die Meinung von Geschäftsführerin Anja Schäfer.
Sieben wunderschöne aber auch harte Tage in Berlin
Alle konnten sich eigentlich melden, um mit nach Berlin zu kommen. Diesmal waren nur 6 Regattaruderer dabei, um sich für die kommenden Regatten vorzubereiten. Die erste kommt schon in Lübeck am 29./30. April und eine Woche später am 6/.7. Mai dann Bremen. Einerrudern stand in erster Linie auf dem Programm. Und MOK (NRV-Trainer Marc-Oliver Klages) hatte genug zu tun, um an der Technik zu feilen. Bei den alten Hasen, wie z.B. dem 74 Jährige Gerd Larsen ist es nicht ganz einfach, die alten Bewegungsabläufe zu ändern. Aber er bemühte sich und ließ nie locker, zum Leidwesen der Ruderer.
Hohenzollernkanal und Märkischer Wassersport sind ein Glücksfall
Der Hohenzollernkanal ist sehr windgeschützt. Wir hatten Wind, der verhinderte auf größere Seeflächen zu gehen, aber im Kanal gab es keine Probleme. Von den 9 Einheiten wurden 3 im Doppelzweier gemacht, das schaffte etwas Abwechslung. Die Augen von unseren zwei jüngeren Teilnehmern leuchteten, denn die durften im nagelneuen (erstes Training im Boot) vor 2 Jahre angeschafften Empacher Doppelzweier (2x) rudern. Die waren fast nicht aus dem Boot zu bekommen. Und wir anderen sahen nur neidisch zu. Wie gern hätten wir auch eine Ruderfahrt damit gewünscht.
Auch der Märkische Wassersport war ein Glücksfall. Ein im Jahre 1980 gebautes Klubhaus gab uns gute Unterkunftsmöglichkeiten. Küche, Klubraum, Schlafmöglichkeiten auf Lumas usw. können wir nur loben.
Zusätzlich dazu konnten wir die startenden Passagierflugzüge vom Tegeler Airport genießen. OK, genießen ist wohl zu viel gesagt. Keiner konnte etwas verstehen, wenn die Maschinen niedrig über dem Klub aufstiegen. Fast jede Minute am Sonnabend und Sonntag bei unserer Ankunft. Später an den Werktagen in größeren Abständen. Von Mitternacht bis 6 Uhr morgens war gottseidank Flugverbot.
Wie vergeht eine Trainingswoche?
8. bis 15. April bis Ostern. Nach den ersten beiden Trainingseinheiten am Sonntag wurde abends gegrillt. Das schöne Wetter sollte ausgenutzt werden, denn man wusste ja nicht wie, es in den nächsten Tagen wurde. Montag auch noch warm mit Sonnenschein. Hier musste MOK zum Flughafen, um unseren Weltenbummler Simon Skytte Eggert abzuholen. Direkt aus Italien ins Trainingscamp und danach abgeholt von den Eltern, um teilzunehmen an einem Fest mit den Sorben im Osten. Ja, ja die Jugend versteht es. Nach nur einer Trainingseinheit am Dienstag wurde nachmittags die Bootswerft BBG besucht. Mittwoch dann in den Doppelzweiern weiter trainiert mit harten Strecken, um die Wettkampfstrecke zu testen.
Kultur kam auch nicht zu kurz. Donnerstag wurde zu einem Stadtbummel genutzt, wo einige gern mal den Fernsehturm am Alexanderplatz besuchten. Für mehrere von uns war es früher gescheitert, da die Wartezeiten so lang waren (in der Schlange bis zu 4 Stunden!!!). Jetzt hat man aber ein kluges System ausgedacht. Man kann die Tickets im Automaten kaufen. Über Lautsprecher wurde mitgeteilt, dass wir um eine Stunde eingelassen würden. Über Handy und SMS kannst du deine Billetnummer eingeben, und ½ Stunde vorher bekommst du einen SMS. Als wir nach einer Stunde zurückkamen, wurde mitgeteilt, dass es jetzt 3 Stunden dauern würde. Mit eine Stunde hatten wir also Glück. Donnerstagabend wurden wir von den Wassersportler eingeladen zu ihrem gemeinschaftlichen Essen. Eine leckere Suppe mit frischgebackenem Brot. Mit 17 MWlern und uns 7 NRVlern waren wir gesamt 24. Das gibt Leben im Verein.
Und was sonst? Ja, es wurde geschlafen oder ausgeruht wie noch nie. Morgens aufstehen um 7, Frühstück und danach noch eine Stunde schlafen bis zum Rudern um 10 Uhr. Dann ein gutes Brotmittagsessen und wieder Schlafen oder Ausruhen wurde mit Lesen oder Laptop verbracht bis 16 Uhr, wo Training angesagt war. Abends verschiedene Gerichte, wir sind nicht verhungert.
Besonders den letzten Trainingstag am Freitag hatte MOK uns hart vorgenommen, da wir ja zu Hause gut ausruhen konnten. Sonnabendvormittag wurde gepackt und sauber gemacht. Einige Kilometer mehr, als man sonst im täglichen Training verbringen würde, wurden zurückgelegt. Das Ganze war vorbildlich zurechtgelegt vom NRV-Trainer MOK. Dafür kann er nur Lob bekommen.
(Artikel: Gerd Larsen, Fotos: Gerd Larsen, Werner Güttel und Kim Schauer Boysen)
Weitere Bilder folgen in Kürze.