Seit vielen Jahren schon bestehen gute Kontakte zwischen dem Neuruppiner Ruderverein und dem Deutschen Ruderverein Hadersleben (DRH). Sehr häufig haben sich Mitglieder der beiden Vereine gegenseitig besucht, die Ruppiner kamen nach Hadersleben um auf der Ostsee zu rudern und wir Haderslebener genossen die wunderschöne Landschaft der Ruppiner Gewässer, eine Kette von Seen, vom Rhin einem 132 km langen Nebenfluss der Havel durchflossen werden oder durch dessen Nebenflüsse mit einander verbunden sind. Von Neuruppin kann man in alle vier Himmelsrichtungen rudern aber nach höchstens 37 km ist in drei Richtungen Endstation nur nach Süden geht es weiter bis nach Berlin und von dort kann man dann ja sogar bis zur Ostsee rudern.
Angelika Feigel, Vorsitzende vom DRH hatte wieder einmal zu einer Familienruderfahrt eingeladen, der Termin war vielleicht nicht so günstig, denn es waren diesmal nur 16 Teilnehmer, darunter drei Gäste vom Deutschen Ruderverein Nordharde, wir waren auch schon mal 40 Ruderinnen und Ruderer auf Familienfahrt in Neuruppin. Aber so war es eine überschaubare Gruppe. Wir wurden mit Kaffee und frischgebackenen Waffeln bei unser Ankunft am Sonntagnachmittag von unseren Ruppiner Freunden empfangen Der Neuruppiner Ruderverein hat sein altes Bootshaus am Ruppiner See mit großem Aufwand umgebaut, in den alten Bootshallen entstanden 5 moderne Doppelzimmern alle mit Dusche und WC ausgestattet und ein großer Aufenthaltsraum mit kleiner Küche und Terrasse mit Blick auf den.. Im neuen Bootshaus gibt es dann noch eine kleine Ferienwohnung und ein Mehrbettzimmer. Auf dem Gelände kann man auch zelten Alles dieses stand uns während unseres Aufenthalts auch Verfügung.
Wir waren zehn Ruderer und Ruderinnen und sechs nicht rudernde Kinder und Jugendliche. Letztere verbrachten die Zeit mit Angeln, Baden, Stadtbesichtigungen, die immer an der Eisdiele endeten und mit Ausflügen nach Berlin. Nach dem gemeinsamen Frühstück, das wir in Eigenregie machten ging es den ersten Rudertag nach Norden. Hier hatten wir nach sechs Kilometern eine Schleuse zu überwinden. Dann ging es über verschiedene Seen mit ausgedehnten See- und Teichrosenfeldern einige Kilometer weiter auf dem Rhin der eine urwaldartige Landschaft durchfloss bis nach Zippelförde, wo Mittagsrast eingelegt wurde. Da unser Rastplatz über eine Straße zugänglich war erschien hier der Landdienst mit kühlen Getränken und den beiden jüngsten Teilnehmern, die nun die Rückfahrt als „Kielschweine“ im Bug unserer Boote mitmachten. Neuruppin hat viele gute Restaurants und auf den Speisekarten fanden sich viele Gerichte mit frischen Pfifferlingen und die zu wirklich günstigen Preisen, davon können wir hier in Dänemark nur von träumen. Der Abend wie auch alle folgenden schloss dann mit einem Glas Wein auf unserer Terrasse ab.
Am zweiten Rudertag ging’s dann über den Ruppiner See und den alten Rhin nach Fehrbellin auf dieser Tour die weite Strecken durch Naturschutzgebiete fuhrt sahen wir Seeadler, Milane und mehre Biber, leider auch eine toten im Wasser treiben. Wir ließen unsere Boote, wie auch schon in früheren Jahren beim Motorbootclub. Dieser Verein ist sehr gastfrei und wir bekommen immer gleich einen Schlüssel für das eingezäunte Gelände, damit wir morgens zu unseren Booten kommen können. Auf so viel Vertrauen trifft man nicht so oft. Der Landdienst holte uns dann ab. Nach Neuruppin ist es auf dem Landweg nur eine kurze Strecke im Gegensatz zum Wasserweg.
Am dritten und letzten Rudertag ging’s dann zurück nach Neuruppin, wieder sahen wir Biber und auch ein junges Reh, das kurz vor unseren Booten den Fluss durchschwamm. Für den Abend hatte Angelika bei einem Partyservice Essen geordert, das in den Club geliefert wurde. Hierzu hatten wir dann auch unsere Betreuer aus Neuruppin eingeladen. Henriette Hinrichsen dankte im Namen der Teilnehmer Angelika für die gut organisierte Fahrt, auf der 111 km gerudert wurden, mit einem Buchgeschenk. Am nächsten Tag nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen, während Angelika und Dieter die Boote zurück nach Hadersleben brachten fuhren alle anderen Teilnehmer weiter auf Ferien, die einen nach Berlin oder durch Deutschland und eine Familie ganz nach Kroatien.
Am darauf folgenden Wochenende fand in Neuruppin eine Benefizregatta „Rudern gegen den Krebs“ statt. Es war schon das 10. Mal, dass der Club diese Regatta organisiert an der um die 100 Mannschaften teilnehmen. Die Startgelder betragen pro Vierermannschaft 300 Euro. Davon bekommt der Verein 30 Euro, er stellt die Boote und trainiert die Mannschaften, die die Betriebe, Geschäfte, andere Vereine oder Schulen stellen, ähnlich wie bei der Firmenregatta in Sonderburg. Der Überschuss geht an Einrichtungen die Krebspatienten betreuen. Es ist eine Riesenarbeit, die die Ruppiner Ruderkameraden ehrenamtlich seit vielen Jahren leisten. Die Regatta war wieder ein voller Erfolg zumal das Wetter auch mitspielte genau wie auf unserer Familienfahrt – viel Sonne und kaum Wind.
Text: Dieter Hallmann, Bilder: privat