Kurz vor dem Ende der Rudersaison erleben die Ruderer Norddeutschlands immer noch ein echtes Highlight. Traditionell messen sich eine Woche nach der Weltmeisterschaft beim Kanal-Cup in Rendsburg die besten Achter-Teams der Welt bei der Langstrecke. Und ein Wochenende später kommen dann bei den Norddeutschen Meisterschaften die Clubteams auf der Dove-Elbe in Hamburg-Allermöhe zum Zuge. Der NRV war in diesem Jahr mit 2 Aktiven im Kampf um die Medaillen mit dabei.
Den Anfang machte unser Jungtalent Ronja-Maria Knobloch vom Deutschen Ruderverein Gravenstein. Im Slalomwettbewerb, wo die Geschicklichkeit im Einer abgetestet wird, belegte sie den dritten Platz.
Danach ging es für unsere Aktiven auf die 1000 Meter lange Rennstrecke. Unser NRV Neumitglied Joel Naukkarinen aus Finnland startete in den Rennen um die Norddeutsche Meisterschaft im Einer gegen bärenstarke Konkurrenz. Aber er qualifizierte sich über den Vor- und Hoffnungslauf für das große Finale, das dann als Höhepunkt an den Schluß des ersten Regattatages gesetzt wurde.
Vorher behauptete sich Ronja noch im Rennen der 13 jährigen Mädchen gegen ihre Gegnerinnen aus Hamburg, Bremerhaven, Otterndorf und Berlin. Hier belegte sie den dritten Platz hinter Hamburg und Bremerhaven.
Um 18:30 Uhr wurde es dann richtig ernst für Joel. Mit dem Ruderlehrer war vereinbart gewesen, daß er sich bis zur 500 Meter Marke nur auf den Lauf seines Bootes konzentriert, war er ein wenig überrascht, daß er dort bereits an dritter Stelle liegend in den Medaillenrängen lag. Dann drehte Joel richtig auf und überspurtete dann zum Ende des Rennens noch den etablierten Hamburger Nationalteamruderer Tim-Ole Naske und erkämpfte sich damit die Silbermedaille. Dieser Paukenschlag sorgte für reichlich Gesprächsstoff auf dem Regattaplatz und stimmte sowohl Joel als auch Ruderlehrer MOK optimistisch für die weitere Vorbereitung auf Joels großes Ziel, nämlich die Finnischen Farben in zwei Jahren bei den Olympischen Ruderwettbewerben in Tokyo zu vertreten.
Am Sonntag hieß es dann erst einmal ausschlafen, denn die Rennen unserer Aktiven fanden am frühen Nachmittag statt. Den Anfang machte Joel. Die Big-Boys starteten mit ihren Clubkameraden in den größeren Mannschaftsbooten. So stand nach der Kür am Sonnabend eine Pflichtaufgabe auf dem Plan. Diese erfüllte Joel dann auch bravourös und kam mit locker zwei Bootslängen Vorsprung ins Ziel. Angestachelt von diesen Erfolgen ging dann Ronja noch einmal zu ihrem Rennen aufs Wasser. Hier drehte sie so richtig auf und zeigte der Vortagssiegerin Nike Mittig vom Alster Ruderverein Hanseat aus Hamburg das Heck und belegte den zweiten Platz hinter einer weiteren Ruderin aus Hamburg. Damit hat sich Ronja nach einer sehr erfolgreichen Saison 2018 endgültig in der norddeutschen Ruderszene festgesetzt. Wir können gespannt sein auf 2019.
(Text und Bilder: Marc-Oliver Klages - Ruderlehrer NRV)